Ambedkar - Freiheitskämpfer der Dalits

Am 14. April 1891 geboren, vertrat der Jurist Bhimorao Ramji Ambedkar in verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen in den 1930er Jahren eine herausragende Rolle als wichtigster Gegenspieler von Mahatma Ghandi.

Selbst Dalit, ging es Ambedkar um die Sicherung bürgerlich-politischer Rechte für Dalits, wobei er den Status der „Unberührbarkeit“ unmittelbar mit dem Hinduismus verbunden sah. Gandhi hingegen vertrat eher eine paternalistische Einstellung den Dalits gegenüber und setzte sich „nur“ für eine Reform des Hinduismus ein. Als Ambedkar eigene Wählerschaften für Dalits forderte, kündigte Gandhi Fasten bis zum Tode an. Langwierige Verhandlungen endeten in einem Kompromiss, dem sogenannten Puna-Pakt. Statt getrennter Wählerschaften wurden reservierte Sitze in den Landesparlamenten eingeführt.

Ambedkar war Zeit seines Lebens Diskriminierungen wegen seiner Kastenzugehörigkeit ausgesetzt. Obwohl er mit hervorragenden Leistungen Studienaufenthalte in Großbritannien und den USA absolvierte, erhielt er in Indien nur begrenzte Anerkennung. Als Doktor der Rechtswissenschaften wurde er 1947 zwar Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung und 1949 Justizminister. Er selbst wurde in seinem Ministerium als Dalit behandelt, zum Beispiel wurde ihm das Essen nicht mit Händen gereicht, sondern auf dem Fußboden zugeschoben. 1951 trat Ambedkar resigniert zurück, weil er innerhalb der Regierung nichts zugunsten der Dalits erreichen konnte. Nach seiner Ansage „I will not die a Hindu“ konvertierte er zum Buddhismus. Er versuchte, systematisch zu analysieren, warum Dalits ihre Religion ändern müssen. Seine Schlussfolgerung war, dass Kasten ein wichtiger Teil des Hinduismus seien und immer bleiben würden. Ambedkar argumentierte daher, dass es für Unberührbare keine Hoffnung gebe, ein respektiertes Leben innerhalb des Hinduismus zu führen. Die einzige Möglichkeit, der Bindung an die Kaste zu entkommen, bestünde darin, kein Hindu zu sein. Ambedkar verbrachte zwei Jahrzehnte damit, andere bekannte Religionen wie das Christentum und den Islam zu studieren. Schließlich wählte er die aus, die er für die beste von allen hielt. Seine Suche nach einer moralisch gesunden Religion, die das Wohl jedes Menschen im Blick hatte, führte ihn zum Buddhismus. Und so konvertierte er mit der Ansage „I will not die a Hindu“ zum Buddhismus.

Ambedkar gründete neben verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für die Verbesserung der Situation von Dalits einsetzten, auch die erste Dalit-Partei. Bis heute folgen viele Dalit-Aktivist*innen seinen Ansätzen und Vorstellungen. Vielen seiner Anhänger*innen bleibt er mit seinen progressiven Ideen und seinem inspirierendem Aktivismus im Herzen.