Badi – trommeln mit stolz, aber allein

„Nein, wir spielen die Instrumente nur, wenn wir unter uns sind – nicht mehr in der Öffentlichkeit“, sagt Lakshmi mit Stolz.

Lakshmi gehört einer Badi-Gemeinschaft in Dhoti, im Westen Nepals, an. Die Badi kamen im 18. Jahrhundert aus Indien nach Nepal. Sie begannen die königlichen Familien mit ihrer Musik zu unterhalten. Später wurden die Frauen der Badi auch hochrangige Kurtisanen. In den 1950er Jahren verloren sie ihre königlichen Protektoren, und sie verlagerten ihre Spielstätten in Kneipen und Bordelle. Immer mehr wurde die Prostitution zu einer wichtigen Einkommensquelle.

„Wir haben vor zehn Jahren aufgehört, uns zu prostituieren“, erzählt Padam, „doch es ist nicht leicht, keiner gibt uns Arbeit, man meidet uns, also haben wir zu betteln begonnen.“ Es gibt zwar ein Regierungsprogramm, in dem arme Familien finanzielle Unterstützung für Häuser bekommen, jedoch nur, wenn sie eigenes Land besitzen. Doch als Musikerin und Entertainerin hat man kein eigenes Land. „Ich habe Glück: Meine Kinder arbeiten als Gastarbeiter in Indien und schicken mir Geld. Deshalb konnte ich mir ein kleines Stück Land leisten“, sagt Lakshmi. Ihr wurde, wie allen Begünstigten, ein Haus mit zwei Zimmern finanziert. Land und Haus befinden sich gefährlich nah am Hang – es war billiges Land. Vermutlich werden Haus und Land in ein paar Jahren weggespült sein.