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Zwangsarbeit für IKEA, GAP & Co.

„In den indischen Spinnereien, die Garne und Stoffe für die internationale Bekleidungs- und Textilindustrie herstellen, sind Arbeitnehmer*innen gefährdet, in Zwangsarbeit arbeiten zu müssen. Eine von SOMO und Arisa durchgeführte groß angelegte Untersuchung von 29 Spinnereien im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, die in dem Bericht "Spinning Around Workers' Rights" vorgestellt wird, hat dies offengelegt. Es wurden elf Indikatoren für Zwangsarbeit, die von der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) entwickelt wurden, verwendet. Im Rahmen der Untersuchung wurden 725 Arbeiter*innen befragt. Unter Druck und Drohungen werden die Arbeiter*innen zu übermäßigen Überstunden gezwungen. Viele von ihnen kommen aus anderen Bundesstaaten Indiens, sprechen kein Tamil und gehören den unteren Kasten an. Die Arbeitgeber*innen nutzen die prekäre Lage dieser Arbeitsmigrant*innen aus, die oft mit falschen Versprechungen angeworben werden und in Wohnheimen, die von der Außenwelt weitgehend isoliert sind, ein elendes Leben führen. Seit der Corona-Krise hat sich diese Situation noch verschlimmert: Mehr Zwangsüberstunden, weniger Lohn und Massenentlassungen. Durch sorgfältige Recherchen ist es SOMO und Arisa gelungen, direkte und indirekte Verbindungen zwischen den 29 untersuchten Spinnereien und folgenden zehn international tätigen Unternehmen zu finden: Carrefour, GAP, IKEA, Marc O'Polo, NEXT, Sainsbury's, Tesco, The Cookie Company Group, WE Fashion und Zeeman. Aufgrund der mangelnden Transparenz bleiben jedoch viele internationale Unternehmen im Verborgenen. Tamil Nadu ist seit Jahren berüchtigt für die schlechten Arbeitsbedingungen in der dort ansässigen Bekleidungs- und Textilindustrie. Leider sind die bisherigen Verbesserungen unzureichend. Der neue Forschungsbericht enthält eine Reihe detaillierter Empfehlungen, die sich an Industrie und Regierungen richten, um endlich nachhaltige Lösungen für die beschriebenen Probleme zu erreichen.

Mehr Information:

https://arisa.nl/persbericht-210527/?lang=en