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Wegen sozialer Medien wird Hass zu Normalität

Dr. Zafarul Islam Khan ist ehemaliger Vorsitzender des Minderheiten-Ausschusses in Delhi und schreibt folgende Zeilen:
Der indische Innenminister Amit Shah konstatiert, er könne 300 Millionen Inder*innen jegliche Information sofort übermitteln. So mächtig ist die  IT-Armee der Regierungspartei BJP. Für die bevorstehenden Wahlen in Uttar Pradesh hat sie 163.000 IT-Koordinator*innen und Mitglieder für ihre sozialen Medien-Einheiten ernannt. Die BJP-Armee hat ein ganzes Netzwerk an Fake-Accounts im Namen von Sikhs und Muslim*innen, die genutzt werden, um Hass zu verbreiten. Eine Studie belegt, dass 18.000 Twitteraccounts Fakenews für die BJP in ganz Indien verbreiten. Über die App Tek Fog werden Identitäten geklaut, anonyme Hass-Nachrichten versendet, Trends manipuliert und die Popularität der Partei beeinflusst. Finanziert wird das Ganze über anonyme Spenden.
Zu Beginn der Pandemie hat die BJP-IT-Armee mit ihren Fußsoldaten Muslim*innen des Corona-Jihads beschuldigt. Als Folge wurden Muslim*innen misshandelt, verprügelt, inhaftiert und sogar gelyncht. Die Regierung hat das antimuslimische Narrativ lange unterstützt, indem sie muslimische Corona-Todesfälle gesondert veröffentlichte. 
An Leserschaft mangelt es nicht: Meta/Facebook hat mehr als 300 Millionen Nutzer*innen in Indien, 400 Millionen nutzen Whatsapp. Kritisiert wird, dass Meta anstößige Inhalte wie Beschimpfungen und Diskriminierungen nicht löscht.
In den letzten sieben Jahren gab es Lynchmorde, von denen Videos triumphal in den sozialen Medien gepostet wurden. Jetzt liegt die Rede in der Luft, Muslime auszurotten. Ich befürchte, dass jederzeit vor anstehenden Wahlen ein Versuch stattfinden könnte, einen Völkermord zu entfesseln.

Vollständiger Artikel:

https://countercurrents.org/2022/01/hate-is-normal-in-india-today-thanks-to-social-media/