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Nach Muslimen jetzt Christen das neue Ziel der Rechten

An Weihnachten wurde in Ambala in Haryana eine Christus-Statue zerstört. Am gleichen Tag fanden landesweit sieben antichristliche Demonstrationen statt, organisiert von Hindunationalist*innen. In Uttarakhand und Chhattisgarh wurden die Demonstrationen von Hindu-Priestern angeführt, die zu Mord an Christ*innen und Muslim*innen aufriefen. Im letzten Jahr ist die Gewalt gegenüber Christ*innen sprunghaft von 279 auf 486 Fälle angestiegen. Sowohl die Häufigkeit als auch das Ausmaß der Gewalt haben zugenommen – die Regierung schweigt dazu. Ganz im Gegenteil hat Brijmohan Agrawal, ein ehemaliger BJP-Minister aus Chhattisgarh, an einer Demonstration teilgenommen. Agrawal meint, dass eine Reihe von Menschen im ländlichen Raum durch das Versprechen von Bildung und Gesundheitsversorgung „gelockt“ würden, zum Christentum zu konvertieren. Deshalb hätten hinduistische Priester allen Grund, antichristliche Kundgebungen abzuhalten. “Wenn Hinduismus attackiert wird, wehren wir uns“, sagt er.

Im gleichen Licht ist bei der Organisation von Mutter Theresa der Entzug der Genehmigung, ausländische Gelder zu empfangen, zu sehen. Begründung ist die „Verletzung religiöser Gefühle von Hindus“. Der Ausschuss für international Religionsfreiheit in den USA hat das US-Außenministerium aufgerufen, Indien zu einem besorgniserregenden Land zu erklären, weil die Regierung „systematische, anhaltende und ungeheuerliche Verletzungen der Religionsfreiheit begangen und toleriert“ hat.

Links zu themenbezogenen Artikeln:

https://asia.nikkei.com/Politics/After-Muslims-India-s-Christians-the-new-target-of-right-wing

http://www.fides.org/de/news/71399-ASIEN_INDIEN_Im_Zeichen_der_Gewalt_gegen_Christen_Alarmierende_Zahlen_fuer_das_Jahr_2021