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Kastenlosigkeit muss man sich leisten können

In seiner Rede anlässlich des Gedenkens an B.R. Ambedkar sagte Richter Chandrachud des Obersten Gerichtshofs, die dominanten Kasten müssen sich von der Vergangenheit lösen und den Ausgegrenzten Respekt zollen. Kastenlosigkeit sei ein Privileg, das sich nur die oberen Kasten leisten könnten. Ihre Bevorzugung haben sie bereits in soziales, politisches und wirtschaftliches Kapital umgesetzt. Niedrigere Kastenangehörige müssen ihre Kastenidentität beibehalten, um die Vorteile von Maßnahmen wie der Quoten in Anspruch nehmen zu können, die als Ausgleich des historischen Schadens wirken sollen. Indien hat sich zwar vor 72 Jahren eine neue Verfassung gegeben, aber erst seit 2005 haben Frauen von Geburt an ein Recht auf gleichen Anteil am Erbe und erst seit 2018 ist Homosexualität entkriminalisiert. Selbst wenn ein diskriminierendes Gesetz von den Gerichten für verfassungswidrig erklärt oder vom Parlament aufgehoben wird, ist das diskriminierende Verhaltensmuster nicht sofort überwunden. Die indische Verfassung enthält zwar zahlreiche Rechte für Randgruppen, aber ihre Umsetzung fehlt größtenteils.

Vollständiger Artikel:

https://theprint.in/judiciary/castelessness-is-a-privilege-only-upper-caste-can-afford-says-justice-d-y-chandrachud/777777/