Rajasthan: Über 56.000 Kastendelikte in 5 Jahren

Am 13. August letzten Jahres starb ein neunjähriger Dalit-Junge im Dorf Surana in Rajasthan. Die Familie gab an, er sei von seinem Lehrer angegriffen worden, nachdem er einen Topf mit Wasser berührt hatte, der für "höhere Kasten" bestimmt war. Auf die Tat folgten Empörung, Proteste und Demonstrationen. Die Kongressregierung von Rajasthan versprach Hilfe und eine Untersuchung. Der Lehrer wurde umgehend verhaftet.

Doch dieses Vorgehen ist eine Seltenheit in Rajasthan. Denn die Straftaten gegen Dalits und Adivasi sind in den Jahren 2018 bis 2022 im Durchschnitt um 22 Prozent gestiegen. Die Verurteilungsquote sank gleichzeitig von 27,49 Prozent im Jahr 2020 auf nur noch 22,38 Prozent im Jahr 2022. Von den 56.879 registrierten Kastendelikten in den vergangenen fünf Jahren legte die Polizei nur in 26.801 Fällen - etwa 47 Prozent - einen Abschlussbericht vor. Und in nur 25.762 Fällen kam es überhaupt zu einer Anklage.

Satyaveer Singh, ein pensionierter Offizier, macht mangelnde Bildung in dem Bundesstaat seit der Zeit vor der Unabhängigkeit verantwortlich. "Das Verständnis für Kastenfragen hat sich erst spät entwickelt", sagte er. "Dies hat sich auch auf die Polizeiarbeit ausgewirkt." Ein weiteres Problem sei, dass betroffene Dalit- und Adivasi mit ihren Familien oft unter Druck gesetzt werden, "Kompromisse" mit den Gewalttätern einzugehen.

Nachzulesen in: www.thenewsminute.com/rajasthan/rajasthan-over-56000-caste-crimes-in-5-years-a-shrinking-conviction-rate-shoddy-final-reports

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