Im Dorf Aalwada, in Gujarat wurde am 7. August Geschichte geschrieben: Die 24-jährige Landarbeiterin Kirti Chauhan war die erste Dalit-Frau, die in einem lokalen Friseursalon die Schere an ihr Haar ließ. Über Jahrzehnte waren die rund 250 Dalits des Dorfes von sämtlichen Friseur*innen ausgeschlossen und mussten in Nachbardörfer ausweichen, oft unter Verschleierung ihrer Identität. Nach monatelangen Kampagnen der Dalit-Gemeinschaft, unterstützt vom Aktivisten Chetan Dabhi, hoben Dorfälteste schließlich das Tabu auf. Der Dorfvorsteher sprach von einem schlechten Gewissen über die alte Praxis, während Friseur Pintoo Nai betonte, dass die Öffnung „gut fürs Geschäft“ sei.
Der symbolische Schritt wird als früher Unabhängigkeitstag gefeiert, ein „kleiner Schnitt mit großer Wirkung“, wie Aktivist*innen sagen. Ältere Dalits erinnerten an Jahrzehnte der Erniedrigung, die bereits vor der Unabhängigkeit begannen. Dennoch ist der Wandel nicht vollständig. Bei Gemeinschaftsfesten müssen Dalits weiterhin getrennt sitzen, wie Bauernvertreter Ishwar Chauhan betonte. Der Fall Aalwada zeigt jedoch, dass selbst tief verwurzelte Kastenschranken ins Wanken geraten können, ein kleiner Sieg, der Hoffnung auf umfassendere gesellschaftliche Veränderungen gibt.
Mehr dazu hier: https://timesofindia.indiatimes.com/city/ahmedabad/a-snip-of-freedom-banaskantha-village-ends-dalit-haircut-ban/articleshow/123350625.cms