Kastendiskriminierung in Indiens Luftfahrt: IndiGo-Pilot erhebt schwere Vorwürfe

Ein 35-jähriger Pilotenanwärter von IndiGo, der selbst Dalit ist, hat Anzeige gegen drei leitende Mitarbeiter der Fluggesellschaft erstattet. Sie sollen ihn während eines Treffens am Hauptsitz in Gurugram mit Worten wie „nicht flugtauglich“ und „geh Schuhe nähen“ erniedrigt und dadurch gezielt seine Kastenidentität angegriffen haben. Der Mann spricht von systematischer Schikane, von ungerechtfertigten Gehaltskürzungen über erzwungene Umschulungen bis zu Abmahnungen, die ihn letztlich zur polizeilichen Anzeige zwang. Die Ermittlungen laufen nun unter dem SC/ST (Prevention of Atrocities) Act, einem zentralen Gesetz zum Schutz marginalisierter Kasten.

IndiGo, Indiens größte Airline, weist die Vorwürfe als „unbegründet“ zurück und verweist auf eine offizielle Null-Toleranz-Politik gegenüber Diskriminierung. Doch der Fall zeigt, dass selbst in globalisierten Arbeitsumfeldern wie der Luftfahrt alte soziale Hierarchien und Vorurteile weiterwirken. Die Anzeige des Pilotenanwärters wurde zunächst in Bengaluru als sogenannte „Zero-FIR“ aufgenommen und später an Gurugram weitergeleitet, ein Schritt, der die rechtliche Tragweite unterstreicht. Ob die internen Beschwerdemechanismen von Unternehmen wie IndiGo ausreichend sind, um strukturelle Diskriminierung zu verhindern, bleibt eine zentrale Frage.

Mehr dazu hier: https://www.ndtv.com/india-news/indigo-not-fit-to-fly-go-stitch-shoes-indigo-pilot-alleges-casteism-at-work-8736661

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