Fehlende US-Hilfe wirklich ein Rückschlag für Asien?

Die Entscheidung der USA, ihre Auslandshilfe zur Förderung in Asien einzufrieren und zu kürzen, sorgte zunächst für Alarmstimmung. Viele zivilgesellschaftliche Akteur*innen befürchteten massive Rückschläge für ihre Arbeit. Doch wie eine genauere Analyse zeigt, liegt das Problem weniger in der Kürzung selbst, sondern vielmehr darin, dass die US-Hilfe bereits zuvor wenig bewirkt hat. Laut eines Berichts des International Institute for Democracy and Electoral Assistance haben zwischen 2018 und 2023 über die Hälfte der Länder im asiatisch-pazifischen Raum demokratische Rückschritte erlebt, trotz internationaler Unterstützung.

Zudem floss der Großteil der US-Gelder nicht an lokale Initiativen, sondern an große westliche Vermittlungsorganisationen. Diese strukturelle Schieflage führte dazu, dass viele Demokratieprojekte symbolisch blieben und kaum Wirkung vor Ort entfalteten. Der aktuelle Rückzug der USA trifft daher vor allem jene Organisationen, die stark von dieser Hilfe abhängig waren. Lokal verankerte oder europäisch finanzierte Gruppen seien dagegen stabiler aufgestellt.

Die gegenwärtige Lage kann eine Chance bieten, für eine echte Neuausrichtung internationaler Demokratieförderung. Statt zentralisierter Programme braucht es direkte und flexible Unterstützung für lokal geführte Initiativen, die kontextsensibel und von unten her Veränderungen anstoßen. Das Schicksal der Demokratie, so scheint es in Asien, wird nicht in Washington entschieden, sondern in den Gemeinden selbst, durch Akteur*innen, die nicht ersetzt, sondern gestärkt werden müssen.

Mehr dazu hier: https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/3059656/impact-of-us-foreign-aid-cut-in-asia-to-be-minimal

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