Diskriminierung in indischen Schulen allgegenwärtig

Der Tod eines achtjährigen Jungen im August, dem ein höherkastiger Lehrer körperliche Gewalt angetan hatte, weil er einen Topf mit Wasser für Höherkastige berührt hatte, spricht Bände darüber, was Kinder aus den Randgruppen Indiens in Bildungseinrichtungen durchmachen müssen. Denn dieser Vorfall war längst kein Einzelfall. Kurz darauf wurde ein 13-jähriger Junge von seinem Lehrer brutal verprügelt, angeblich wegen verspäteter Zahlungen von Gebühren, was später zum Tod des Kindes führte. Diese Vorfälle rufen viele Erinnerungen an Kinder wach, die solche Erfahrungen in der Schule gemacht haben.

Unzählige Studien haben immer wieder die Erfahrungen und Perspektiven von Kindern aus marginalisierten Gemeinschaften in Schulen beleuchtet. Die in den Schulen vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten mögen zwar Teil des "offiziellen" Lehrplans sein, aber es sind die Normen, Werte, Einstellungen, Erwartungen und alltäglichen sozialen Beziehungen der Lehrkräfte, Verwaltungsangestellten und anderen Schüler*innen, die den "versteckten Lehrplan" ausmachen, der sich stark auf Schüler*innen aus gefährdeten Gemeinschaften auswirkt. Es zeigt sich, dass auch 75 Jahre nach der Unabhängigkeit sich für die marginalisierten Menschen in Indien nichts ändert. Jahrelang wurden die Kinder und die Gemeinschaften, aus denen sie stammen, für ihr niedriges Lernniveau verantwortlich gemach: Geringes Familieneinkommen, Analphabetismus, Unwissenheit und Kinderarbeit werden als Hürden angeführt. Doch mindestens genauso relevant ist die alltägliche, allgegenwärtige Diskriminierung von Kindern, die einer Minderheit angehören. 

Nachzulesen in: https://www.thequint.com/voices/opinion/systemic-discrimination-of-dalits-in-schools-and-the-death-of-education

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