BJP verändert Geschichtsbücher

Seit 2014 ist der hindunationalistische Politiker Narendra Modi Premierminister in Indien. Unter ihm hat sich der Zustand von Demokratie und Menschenrechten im Land stetig verschlechtert – besonders davon betroffen sind Muslim*innen, Christ*innen und Kommunist*innen. Seine hindunationale BJP-Partei nutzt ihre absolute Mehrheit im Parlament für ihre Agenda. Seit sie an der Macht sind, überarbeiten sie die Geschichtsbücher in den Schulen – sie ändern Namen von Städten, Denkmälern und historischen Stätten. So werden die Schüler*innen keine Details beispielsweise über den Mogulherrscher Shah Jahan lernen, den Erbauer des Taj Mahals. Auch die Passage über den indischen Unabhängigkeitskämpfer, Mahatma Gandhi, wurde überarbeitet. Bis jetzt hieß es Gandhi wurde von einem rechtsextremen Hindu erschossen – ab sofort lesen die Schülerinnen und Schüler lediglich von einem jungen Mann. Für eine indische Lehrerin ist die Absicht dahinter offensichtlich: "Die Kinder werden nicht lernen, dass die Schlüsselidiologie die Gandhi tötete, seine feste Überzeugung war, dass Indien zerstört werden würde, wenn es ein Land nur für Hindus wäre."

Darüber hinaus wurden aus den Schulbüchern auch Verweise auf Proteste und soziale Bewegungen gestrichen. Erläuterungen zum Kastensystem und den sogenannten Unberührbaren wurden stark gekürzt.

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