Indiens Binnenmigration ist mit über 600 Millionen Menschen auf einem Rekordhoch. Millionen Wanderarbeiter*innen tragen entscheidend zum Wirtschaftswachstum bei, indem sie Städte bauen, Fabriken betreiben und Dienstleistungen leisten. Trotz ihres Beitrags leben viele von ihnen unter prekären Bedingungen, oft ohne Arbeitsverträge, Sozialversicherung oder politische Rechte. Besonders Dalit-, Adivasi- und OBC-Migrant*innen sind oft in gefährlichen und schlecht bezahlten Jobs gefangen, wobei ein Zusammenspiel von Kaste und Klasse eine neue Form von „Kasten-Kapitalismus“ schafft. Vermittler*innen kontrollieren ihre Löhne und Schulden, moderne Abhängigkeitsverhältnisse mit kolonialen Wurzeln.
Staatliche Programme wie e-Shram oder „One Nation One Ration Card“ bleiben weitgehend Symbolpolitik, weil politische Zuständigkeiten fragmentiert sind. Eine gerechte Entwicklungspolitik müsste Mobilität als soziale Realität anerkennen und Rechte portabel machen, sonst bleibt Indiens Wachstum auf systematischer Ungleichheit gebaut.
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