Indien wurde am 14. Oktober 2025 in den UN-Menschenrechtsrat gewählt. Mitgliedsländer müssen, höchste menschenrechtliche Standards erfüllen und mit UN-Mechanismen vollständig kooperieren. Amnesty International kritisiert scharf, dass die indische Regierung von 19 Besuchsanfragen von UN-Sonderberichterstatter*innen (seit 1999), nur einem Drittel nachgekommen ist. Zudem lehnt Indien konsequent UN-Berichte zu Jammu und Kaschmir sowie jüngsten Gewaltfällen in Manipur ab. Außerdem wurden wichtige Menschenrechtsabkommen, etwa gegen Folter oder zur Abschaffung der Todesstrafe, bis heute nicht ratifiziert.
Besorgniserregend ist die Herabstufung der indischen nationalen Menschenrechtskommission (NHRCI) vom „A“- auf „B“-Status aufgrund mangelnder Unabhängigkeit und Transparenz. Gleichzeitig werden Gesetze wie zur Verhütung unrechtmäßiger Aktivitäten (UAPA) und der zur Genehmigung ausländischer Gelder (FCRA) genutzt, um Aktivist*innen und Journalist*innen einzuschüchtern. Amnesty fordert daher, dass die Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat als Prüfstein genutzt wird - mit Öffnung für UN-Sonderverfahren (auch in Kaschmir), Schutz vor Repressalien, Ratifikation zentraler Menschenrechtsabkommen und unabhängige Institutionen.
Zum gemeinsamen Statement von Menschenrechtsorganisationen: www.amnesty.org/en/documents/asa20/0404/2025/en/
