Im Jahr 2024 setzte das Europäische Parlament ein deutliches Zeichen gegen Kastendiskriminierung. Mit der Verabschiedung zweier umfassender Berichte zu den EU-Indien-Beziehungen sowie zur globalen Menschenrechtslage rückte es insbesondere die Situation von Dalit-Frauen in den Fokus. Das International Dalit Solidarity Network (IDSN) begrüßte die Entwicklungen ausdrücklich und ist stolz, dass ihre Berichte, die nicht nur das strukturelle Unrecht beschreiben, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen formulieren, angenommen wurden.
So fordern die Berichte die EU dazu auf, eine länderspezifische Strategie gegen Kastendiskriminierung zu entwickeln, entsprechende Maßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit mit Indien zu verankern und gezielt Dalit-Menschenrechtsverteidiger*innen zu unterstützen. Besonders betont wird dabei die Notwendigkeit, Kaste und Geschlecht nicht isoliert, sondern intersektional zu betrachten.
Die Berichte verurteilen kastenspezifische Diskriminierung als klaren Verstoß gegen das Recht auf Gleichheit und zeigen auf, wie sie in vielen Lebensbereichen, vom Zugang zu Bildung und Arbeit bis hin zu digitaler Gewalt, tiefgreifende Ausschlüsse produziert. Auch Unternehmen werden in die Pflicht genommen, sie sollen menschenrechtliche Sorgfaltspflichten ernst nehmen und kastenspezifische Ausbeutung entlang globaler Lieferketten bekämpfen.
Mehr dazu im lesenswerten Jahresreport 2024 des IDSN: https://idsn.org/wp-content/uploads/2025/04/AR24-25-IDSN-Spread-2.pdf