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Gewaltvoller Kuhschutz in Indien

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der NGO The London Story, die in Brüssel Politikberatung und Lobbyarbeit für Teile der indischen Diaspora leistet, beleuchtet das brutale Vorgehen selbst ernannter „Kuhschützer“ in Indien. Diese hindunationalistischen Gruppen, die sich auf brahmanische Traditionen berufen, erklären es zu ihrer Aufgabe, heilige Tiere – insbesondere Kühe – zu schützen.

Der Bericht zeigt, dass diese Gruppen systematisch Selbstjustiz ausüben und dabei vor allem muslimische Menschen angreifen oder töten. Häufig genügt der Verdacht, dass sie Rindfleisch gegessen oder transportiert haben. Die NGO hebt hervor, dass hinter diesen Taten oft fremdenfeindliche, rassistische und islamfeindliche Motive stehen.

Besonderes Augenmerk legt das Dokument auf den Bundesstaat Haryana, wo strenge Gesetze zum Verzehr von Rindfleisch und zum Schutz von Kühen gelten. Die Autor*innen analysieren systematisch Beiträge in sozialen Netzwerken und decken auf, wie diese Plattformen genutzt werden, um Hass und Gewalt gegen Muslim*innen zu schüren. Anti-muslimische Narrative wie die Behauptung, Muslim*innen würden Kühe schlachten oder hinduistische Frauen entführen und vergewaltigen, sind dort weit verbreitet.

Seit der Machtübernahme der BJP im Jahr 2014 gab es laut dem Bericht gab es vermehrt dokumentierte Fälle von Selbstjustiz durch „Kuhschützer“. Dabei wurden 53 Menschen getötet und mindestens 93 verletzt.

The London Story fordert Plattformen wie Meta dringend dazu auf, entschiedener gegen Hassrede vorzugehen und bestehende Richtlinien konsequent durchzusetzen, um die Verbreitung antimuslimischer Propaganda zu stoppen und gefährdete Personen besser zu schützen.

Mehr dazu hier: https://thelondonstory.org/report/haryana-election-dispatch/