Am 5. Januar 2020 wird die Dalit-Textilarbeiterin Jeyasre Kathrivel tot aufgefunden, entführt und ermordet. Seit Monaten belästigt ein Vorgesetzter sie sexuell. Doch sexuelle Nötigung kann nach ihrem Tod nicht mehr nachgewiesen werden, weil die Verwesung ihres Leichnams bereits eingesetzt hat. Ihre Familie informiert die Medien, dass trotz Jeyasres Beschwerde bei der Unternehmensleitung über die Belästigungen keine Maßnahmen ergriffen worden waren. Nach dem Medien-Kontakt wird die Familie vom Unternehmen bedroht und eingeschüchtert.
Geschichten wie diese sind in der Textilindustrie des Bundesstaates Tamil Nadu weit verbreitet und systemimmanent. Nun hat die von Dalit-Frauen geführte Gewerkschaft, Tamil Nadu Textile and Common Labour Union (TTCU), eine Kampagne initiiert und bringt den weit verbreiteten Missbrauch ans Licht. Mit dieser Information versucht TTCU, Eastman Exports und globalen Modemarken, die bei ihr einkaufen, dazu zu bewegen, eine verbindliche Vereinbarung zur Beendigung von geschlechtsspezifischer Belästigung und Gewalt in den Bekleidungsfabriken zu unterzeichnen. Das wäre die erste derartige Vereinbarung für Indien.
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